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Spuren des Märchenkönigs - Virtuelle Ausstellung

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Spruner: Wandbilder zur gesamtbayerischen Geschichte

→ Zu den Digitalisaten: Band 1 (Altbayern I) - Band 2 (Altbayern II) - Band 3 (Pfalz) - Band 4 (Franken/Schwaben/Das vereinigte Königreich)
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Trachten aus Unterfranken

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Evangeliar aus dem 10. Jahrhundert (Tetraevangeliar)

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Verfassung von Griechenland

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Weiss: Liturgia

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Xyndas: Asmata Hellenika

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Spruner: Wandbilder zur gesamtbayerischen Geschichte

In der Kulturpolitik König Maximilians II., die auf die innere Festigung einer bayerischen "Nation" abzielte, nahmen Gründung und Förderung des Bayerischen Nationalmuseums einen zentralen Platz ein. Im repräsentativ ausgestatteten ersten Stock des 1867 eröffneten Neubaus des Architekten Eduard von Riedel (1813-1885) fanden sich keine historischen Exponate, sondern ein 143 Wandbilder umfassender Zyklus zur vaterländischen Geschichte. Der König selbst hatte die behandelten Themen bestimmt.

Sicher noch im Auftrag des 1864 verstorbenen Maximilian erschien 1867 eine ausführliche Beschreibung des Zyklus. Der Autor der bewusst einfach gehaltenen Schilderung war Karl Spruner von Merz (1803-1892). Neben einer schleppend verlaufenden militärischen Karriere hatte dieser sich mit historischen Kartenwerken und anderen Schriften einen Namen gemacht. Von 1855 an Flügeladjutant König Maximilians II. wurde er zu einem seiner wichtigsten historischen Berater. Als solcher war er eng in Themenwahl und Ausführung der Fresken einbezogen. Es ist möglich, dass die Beschreibungen auf Anweisungen fußen, die Spruner für die ausführenden Künstler verfasst haben dürfte.

Das Werk erschien in mehreren, in der Regel bilderlosen Ausgaben. Eine Ausnahme ist diese 1868 im Verlag des Hoffotografen Joseph Albert (1825-1886) in vier querformatigen (26,5 x 35 cm) Bänden erschienene Prachtausgabe, die dem Text Reproduktionen der Wandbilder zuordnet.

Bereits im Erscheinungsjahr schenkte Ludwig II. ein Exemplar dieser Ausgabe der Staatsbibliothek. Der handschriftliche Schenkungsvermerk (Band 1, Vorsatz) vom 14.03.1868 trägt die eigenhändige Unterschrift des Königs.

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Karl von Spruner
Die Wandbilder des Bayerischen National-Museums
München, 1868
Signatur: Rar. 106-1 bis 4

 

→ Band 1 (Altbayern I)

→ Band 2 (Altbayern II)

→ Band 3 (Pfalz)

→ Band 4 (Franken - Schwaben - Das vereinigte Königreich)

 

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Trachten aus Unterfranken

Zu den Maßnahmen König Maximilians II. zur "Hebung des Bayerischen Nationalgefühls" gehörte auch eine Trachteninitiative. Nach einigen Gutachten (1852) erließ er am 4. März 1853 ein
ganzes Maßnahmenpaket zur Erhaltung und Förderung ländlicher Trachten. Dazu gehörte auch die Forderung zur Anfertigung von Trachtengrafik, die als Vorbild dienen sollte.

Als Reaktion auf diese Idee ist wohl auch dieses Werk entstanden, das anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Polytechnischen Vereins Würzburg von dessen Vorsitzenden, dem Unternehmer und Sammler Leofrid Adelmann (1819-1884), herausgegeben wurde. Die 18 handkolorierten Lithographien basieren auf Aquarellen Peter Geists (1816-1867), der zum Teil ältere Vorbilder heranzog. Die unkommentierte Sammlung bietet keinen Überblick zu den Trachten Unterfrankens, sondern beschränkt sich auf einzelne Trachten aus der Rhön, dem Ochsenfurter Gau (bis zum Taubergrund), dem Grabfeld sowie der Region rund um Schweinfurt.

Der Erfolg des Unternehmens überzeugte wohl nicht, denn nach einer zweiten Mappe mit mittelfränkischen Trachten, die 1858 erschienen war, wurde das Werk eingestellt, vielleicht auch, weilAdelmann ab diesem Jahr nicht mehr dem Verein vorstand.

Wie die Mappe in königlichen Besitz gelangte, ist unklar; das Exemplar, das die Regierung von Unterfranken 1856 Maximilian II. zusandte, blieb bei den Akten. Eventuell handelt es sich um jene Mappe, die im September 1858 dem König bei einem Besuch in Würzburg überreicht wurde. Das Schenkungs-Exlibris König Ludwigs II. ist undatiert. Die ursprünglich losen Lithographien wurden wohl erst nach der Übergabe an die Staatsbibliothek in einen einfachen braunen Pappeinband eingebunden.

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Bayerische Trachten.
Bd. 1: Unterfranken
Würzburg, 1856
Res/2 Bavar. 17t

 

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Evangeliar aus dem 10. Jahrhundert (Tetraevangeliar)

Die Handschrift enthält die vier Evangelien, denen der Brief des Eusebios von Kaisareia an Karpianos sowie Kanontafeln vorangestellt sind. Diese stellen die von Eusebios im 4. Jahrhundert entwickelte Konkordanz dar und sind als Doppelarkaden gestaltet. Unter den Bögen befinden sich die Kanonangaben mit Verweis auf die berücksichtigten Evangelien; zwischen den Säulen sind die Nummern der Abschnitte aufgelistet. Die Architekturteile der Arkaden sind mit bunten Flechtbändern, Herzpalmetten und Wellenranken geschmückt. Auf den sich über dem Gesims erhebenden Bögen erkennt man zwei Vögel, die eine Vase flankieren.

Den Kanontafeln folgt ein Verzeichnis der Lesungen für die einzelnen Tage des Kirchenjahres, in dem der Anfang und das Ende des zu lesenden Bibeltextes und ein Verweis auf die Kanontafeln
zu finden sind. Jeder Evangelientext beginnt mit einer mehrzeiligen Rankeninitiale in Gold und einem goldenen, rotgeränderten Ziertor. In diese sind verschiedene Elemente, wie Vögel, Vierpassblüten, Ranken und Herzpalmetten eingeschrieben. Vor jedem Evangelium ist ein goldgrundiges Bild des jeweiligen Evangelisten eingeklebt (Bl. 24v, 105v, 157v, 240v).

Die Handschrift wurde laut einer Notiz auf der Rückseite von Blatt 301 um 1080 von einem Leon mit einem kostbaren Einband neu gebunden, der nicht erhalten ist. Er wurde später durch einen einfachen byzantinischen Holzdeckeleinband ersetzt.

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Tetraevangeliar
Byzantinisches Reich, Ende des 10. Jh.
Pergament, 305 Bl., 22,4 x 17 cm
Cod.graec. 594

 

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Verfassung von Griechenland

Der 1832 als König von Griechenland eingesetzte Otto, Sohn König Ludwigs I. von Bayern, regierte absolutistisch. Dies führte zu erheblichem Widerstand in der Bevölkerung, so dass er 18. März 1844 eine Verfassung unterschreiben musste. Die für den König gefertigte Abschrift enthält die Unterschriften der Delegierten, unter ihnen auch die des Freiheitskämpfers und Politikers  Rigas Palamidis (Rhēgas Palamēdēs, 1794–1872) als Vertreter von Tripoli.

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Verfassung von Griechenland
Athen, 1844
Papier, I, 18, Ι´ Bl., 39,0 x 26,0 cm
Cod.graec. 595

 

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Weiss: Liturgia

Unter der Regierung König Ottos I. von Griechenland konnten am Athener Regierungssitz musikalische Aktivitäten nur in geringem Umfang ausgeübt werden, da ein Musikleben nach westlichem Vorbild in Athen erst nach 1830 allmählich aufgebaut wurde. Gerade das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Musikkulturen (byzantinischer Kirchengesang, vokale und instrumentale Volksmusik versus Klavierlied und Orchesterwerke) und der Versuch, Brücken zwischen diesen Welten zu schlagen, hinterließen einzigartige Quellen in der königlichen Musiksammlung.

Eine Gruppe von Notendrucken mit griechisch-orthodoxer Kirchenmusik in der Musiksammlung Ottos I. enthält homophon harmonisierte, klavierbegleitete Vertonungen byzantinischer Melodien, die auf die zeitgenössischen Wiener Autoren Gottfried Preyer und Benedikt Randhartinger zurückgehen. Dieser umstrittene Musikstil konnte sich trotz direkter Widmungen an Otto I. in Athen nicht durchsetzen. Inhaltlich und formal unterscheidet sich die handschriftliche Partitur der "Liturgia" von Laurenz Weiss, die a capella vertonte griechische Messgesänge enthält, von diesem Quellenkreis. Eine direkte Widmung an Otto I. ist nicht enthalten.

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Liturgia componirt von Laurenz Weiss, Director der Sängerkapelle an der griechischen n. u. Kirche zur heilg: Dreifaltigkeit in Wien, […]
Kopistenabschrift. 4stimmiger Chor, Partitur.
30 Bl. [19. Jh.]
Mus.ms. 3538
Hellgrüner Samteinband mit Silberprägung und
Silberschnitt, Moiré-Vorsatz. 32,5 x 26,5 cm

 

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Xyndas: Asmata Hellenika

Die Otto I. gewidmeten 12 "Asmata Hellenika" von Spyridon Xyndas gelten als das wertvollste Stück aus der Musikaliensammlung des Wittelsbachers. In der Musikgeschichte Griechenlands nimmt der Kitharavirtuose und Komponist Spyridon Xyndas (1812-1896) als erster Komponist einer Oper mit original griechischem Text eine Schlüsselstellung ein. Die Textdichter der "Griechischen Lieder" sind in der Quelle nicht genannt, zumindest zwei Texte stammen  vom neugriechischen Dichter Dionysios Solomos.

Als Schüler Mantzaros’ und Zingarellis trug Xyndas "mit einigen romantischen und patriotischen Liedern zur Entstehung einer nationalen Musikästhetik im späten 19. Jh. bei“ (Zotos); seine Werke erlangten große Popularität.

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Spyridon Xindas (Xyndas): Asmata Hellenika (Griechische Lieder, vertont von Musikmeister Spyridon Xindas und respektvoll gewidmet seiner Majestät König Otto von Griechenland)
Kopistenabschrift. 1-3 Singstimmen und Klavier, Partitur.
26 Bl. [1856-1862]
Mus.ms. 3539
Grün-brauner Halbledereinband mit golden eingeprägtem Wappen Ottos I. von Griechenland.
23,5 x 32 cm

 

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Die Beschreibungen wurden dem Katalog zur Ausstellung "Spuren des Märchenkönigs - Ludwig II. und die Bayerische Staatsbibliothek" entnommen.

 

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