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Lateinische Handschriften der Staatlichen Bibliothek (Schlossbibliothek) Ansbach

Catalogues of ExhibitionsAus Ms. lat. 65: Gerichtssitzung Kaiser Karls des Großen

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Unter den insgesamt 366 Handschriften der Staatlichen Bibliothek (Schlossbibliothek) Ansbach befinden sich 173 lateinische, von denen wiederum 165 dem Mittelalter - insbesondere dem 14. Jahrhundert - angehören.

 

Dieser Bestand an lateinischen Papierhandschriften wurde am Münchner Handschriftenerschließungszentrum modern beschrieben und in den Jahren 1994 und 2002 in zwei Bänden der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Entsprechend des Aufstellungssystems nach Provenienzgruppen, das der Ansbacher Bibliothekar Theodor Preger (1866-1911) zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingeführt hat, tragen die ersten 93 Ms. Lat. allesamt eindeutige Provenienzvermerke, wohingegen die im zweiten Band erfassten Handschriften keine solchen aufweisen.

Inhaltlich betrachtet herrscht theologisches Schrifttum vor, das vor allem dem Bedarf von Geistlichen und Klöstern diente, daneben finden sich aber auch kanonistische, philosophische und sonstige wissenschaftliche Werke, die aus dem Universitätsbetrieb zu stammen scheinen.

Literatur

 

Inhalt

 

Ms. lat. 65

Es handelt sich bei Ms. lat. 65 um einen Sammelband in zwei Teilen historisch-juristischen sowie astronomischen Inhalts aus dem späten 14. sowie der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Band enthält reiches Material, das für die fränkische Landesgeschichte bedeutsam ist, u.a. das "Kleine Kaiserrecht" (Frankenspiegel) und zahlreiche Urkundenabschriften aus der Kanzlei des Würzburger Fürstbischofs Johann II. von Brunn (reg. 1411-1440).

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Staatliche Bibliothek Ansbach, Ms.lat. 65
Ehemals Ansbach, Stift St. Gumbert.

  • Historisch-juristischer, astronomischer Sammelband.

Franken, 1387 und 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts.

 

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Weiterführende Informationen:
Handschriftenbeschreibung von Keller, 1994

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Ms. lat. 69

Bei der Handschrift handelt es sich um ein lateinisch-deutsches Wörterbuch, das 1443 binnen zehn Wochen in Heilbronn (Baden-Württemberg) niedergeschrieben wurde. Über den aus einer niederländischen Familie stammenden Mathias de Gulpen, seit 1425 als Kanoniker in St. Gumbert, gelangte das Werk nach Ansbach. De Gulpen wurde 1447 Custos, 1464 Dekan in St. Gumbert. Die volkssprachlichen Textteile des Vocabularius sind in südrheinfränkischer Mundart gehalten.

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Staatliche Bibliothek Ansbach, Ms.lat. 69
Ehemals Ansbach, Stift St. Gumbert.

  • Vocabularius, lateinisch-deutsch.

Heilbronn, 1443.

 

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Weiterführende Informationen:

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Ms. lat. 74

Die Handschrift, die gemeinsam mit anderen Büchern nach dem Tode des Stiftspredigers Matthias Rem von Weinsberg (1420 - 1495) in die Stiftsbibliothek von St. Gumbert gelangte, besteht inhaltlich aus zwei Teilen: der vordere, ältere Teil enthält eine z.T. kommentierte Sammlung von Hymnen und Sequenzen, auf den im zweiten Teil eine 1442 von einem Johannes Gremhan geschriebene Kopie des Speculum humanae salvationis folgt. Verschiedene Kommentare und Nachträge in der Handschrift stammen wahrscheinlich von der Hand Matthias Rems.

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Staatliche Bibliothek Ansbach, Ms.lat. 74
Ehemals Ansbach, Stift St. Gumbert, Signatur N4 bzw. 376

  • Expositio hymnorum et sequentiarum.
    Speculum humanae salvationis.

Südwestdeutschland, Ende 2. Viertel des 15. Jahrhunderts und 1442.

 

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Weiterführende Informationen:
Handschriftenbeschreibung von Keller, 1994

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Ms. lat. 160

Die Handschrift ist in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts im ober- oder mitteldeutschen Sprachraum entstanden und wahrscheinlich bereits kurz nach ihrer Fertigstellung nach St. Gumbert gekommen. Es handelt sich sowohl um ein Missale als auch um ein Rituale. Das Missale, das Messbuch, ist eines der wichtigsten liturgischen Bücher. Es enthält die Gebete, die in der Messe vom Priester gesungen oder gesprochen werden, die gleich bleibenden Texte (z.B. Kyrie, Gloria, Agnus dei) und Beschreibungen der liturgischen Handlungen – mithin also die Messordnung (ordo missae). Das Rituale umfasst dagegen liturgische Elemente, die sich im Missale nicht finden lassen. Darunter fallen Angaben zur Gestaltung von Messen an Feiertagen oder Sakramentsfeiern, in der vorliegenden Handschrift etwa zur Kreuzverehrung am Karfreitag, zur Kerzenweihe an Mariä Lichtmess oder zum Ablauf der Taufe. In die Handschrift sind darüber hinaus Melodien in Hufnagelnotation eingetragen.

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Staatliche Bibliothek Ansbach, Ms.lat. 160
Ehemals Ansbach, Stift St. Gumbert.

  • Missale, Rituale.

Mittel- oder Süddeutschland, 2. Hälfte 14. Jahrhundert.

 

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Weiterführende Informationen:
Handschriftenbeschreibung von Schmolinsky/Keller, 2001

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Ms. lat. 161

Die Sammelhandschrift enthält unterschiedliche Texte von verschiedenen Händen. Möglicherweise wurde ein erster Teil der Niederschriften im Rahmen eines Schulbetriebs niedergeschrieben, weitere Nachträge sind wohl im Umfeld des Ansbacher Stifts St. Gumbert entstanden. Die Handschrift enthält im ersten Teil Ausschnitte aus Werken von Thomas Bradwardine (um 1290 - 1349), Johannes de Lineriis (um 1320/35) und Johannes de Saxonia (um 1250 - um 1320). Im zweiten, hauptsächlich musikologischen Teil folgen Ausschnitte aus den Tabulae Alfonsii, ein anonymes Compendium de musica speculativa et practica, die Arithmetica speculativa des Johannes de Muris (um 1300 - 1350), ein Meisterlied im Kurzem Reihen des Münchener Meistersingers Albrecht Lesch (gest. 1393/94) sowie ein Fragment des guldein abc des Mönchs von Salzburg (14. Jhd.). Eingestreut sind verschiedene Briefkonzepte und ein Fragment einer Predigt des Bernard von Clairvaux (1090 - 1153).

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Staatliche Bibliothek Ansbach, Ms.lat. 161
Ehemals Ansbach, Stift St. Gumbert, Signatur 252

  • Sammelhandschrift aus dem Quadrivium.
    Lieder, dt.

[Ansbach], letztes Drittel 14. Jahrhundert und Anfang 15. Jahrhundert (1406).

 

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Weiterführende Informationen:
Handschriftenbeschreibung von Schmolinsky/Keller, 2001

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Hinweise zur Benutzung

Alle Handschriften liegen als Blätterversionen vor. Sie sind teilweise durch Inhaltsverzeichnisse erschlossen.

 

Angaben zum Projekt

Die Digitalisierung der Ansbacher Handschriften erfolgt als Kooperationsprojekt der Staatlichen Bibliothek (Schloßbibliothek) Ansbach und der Bayerischen Staatsbibliothek München durch das Münchener Digitalisierungszentrum.

Das Projekt ist seit Juni 2008 online und wird laufend ergänzt.

Staatliche Bibliothek Ansbach (Schlossbibliothek).
Bayerische Staatsbibliothek München (BSB) - Information in erster Linie.
Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)