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Handschriften aus dem ehemaligen Benediktinerkloster St. Emmeram in Regensburg

Beginn des 'liber de symonia' von Petrus Damiani aus der Emmeramer Handschrift Clm 14451, 105r Aus einer Emmeramer Handschrift: Beginn des "liber de symonia" von Petrus Damiani (Clm 14451, fol. 105r).

Aufgrund seiner geistesgeschichtlichen Bedeutung, seines Alters und seiner Größe ist der Handschriftenfonds aus dem ehemaligen Benediktinerkloster St. Emmeram in Regensburg einer der Kernbestände der Handschriftensammlung der Bayerischen Staatsbibliothek München. Nach der Säkularisation gelangten 1811/2 über 1000 Handschriften in die Münchener Hofbibliothek. Im Fonds der Codices latini monacenses sind unter den Nummern 14000-15028 heute 943 lateinische Handschriften aus St. Emmeram vorhanden. Weitere Emmeramer Handschriften finden im Bestand der deutschen mittelalterlichen Handschriften (Cgm) sowie einzelne Codices im Bestand der griechischen Handschriften (Cod.graec.) und der hebräischen Handschriften (Cod.hebr.).

Beim Fonds aus St. Emmeram handelt es sich um eine über nahezu 1000 Jahre gewachsene und weitgehend intakt erhaltene benediktinische Klosterbibliothek, in der neben herausragenden Zimelien wie dem Codex Aureus aus der Hofschule Karls des Kahlen (Clm 14000) und der einzigen vollständig erhaltenen Abschrift der Werke der Hrotsvit von Gandersheim (Clm 14485) die theologische und juristische Standardliteratur des Mittelalters, aber auch klassische und historische Quellenwerke sowie naturwissenschaftliche, astronomische und medizinische Fachtexte in seltener Breite und Qualität vorhanden sind. Die Anfänge der Klosterbibliothek und des Skriptoriums reichen bis ins 9. Jahrhundert zurück. Neben Handschriften, die im Skriptorium des Klosters entstanden oder von Konventualen angefertigt wurden, sind auch Handschriften aus Frankreich, Italien und Böhmen in das Kloster gelangt. Im Geistesleben der freien Stadt Regensburg und des Herzogtums Bayern spielte das Kloster bis in die frühe Neuzeit eine zentrale Rolle. Vor der Säkularisation 1803 stellte die Büchersammlung aufgrund ihres Umfangs und Inhalts eine der bedeutendsten Klosterbibliotheken dar und übertraf die meisten deutschen Universitätsbibliotheken. Innerhalb des Fonds sind die Handschriften nach der Aufstellungssystematik des 18. Jahrhunderts geordnet.

Der Bestand ist bisher lediglich in einem Inventarkatalog des 19. Jahrhunderts vollständig erschlossen.

Die Neukatalogisierung wird seit 1988 von der DFG gefördert; die neuen Beschreibungen sind über das Portal Manuscripta mediaevalia recherchierbar.

Parallel zur Katalogisierung werden alle Emmeramer Handschriften, für die bereits moderne Beschreibungen vorliegen, im Projekt digitalisiert und online zugänglich gemacht.

 

Hinweise zur Benutzung

Alle Digitalisate liegen in Blätterversionen vor. Sie sind teilweise durch Inhaltsverzeichnisse erschlossen.

 

Angaben zum Projekt

Die Neukatalogisierung der Handschriften aus der ehemaligen Reichsabtei St. Emmeram in Regensburg erfolgt seit 1988 am Handschriftenerschließungszentrum der Bayerischen Staatsbibliothek; sie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Die Digitalisierung der Handschriften erfolgt kontinuierlich seit 2008, ebenfalls mit Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Sie werden im Rahmen der Bayerischen Landesbibliothek Online seit September 2009 präsentiert.

Es ist geplant, im Rahmen der BLO Listen der Handschriften nach thematischen Schwerpunkten, Texten und Autoren zur Verfügung zu stellen.

Bayerische Staatsbibliothek Deutsche Forschungsgemeinschaft