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Königreich Baiern

Karte vom Königreich Baiern : nach den bewährtesten astronomischen Ortsbestimmungen und den neuesten und zuverlässigsten Hilfsmitteln entworfen. Herausgegeben von Johannes Walch. [Ca. 1:760 000] Augsburg, 1806.

Signatur: Mapp. XI,47
Autor/Hrsg.: Johannes Walch
Jahr: 1806
Technik: Kupferstich
Maßstab: Ca. 1:760 000
Originalgröße: 57 x 74 cm
Die Augsburger Kartenproduktion in der langen Tradition von Matthäus Seutter bzw. Tobias C. Lotter hätte zu Beginn des 19. Jahrhunderts beinahe endgültig den Konkurrenzkampf mit den in Nürnberg erfolgreichen Homännischen Erben verloren, wenn nicht Johann Martin Will (1727-1806) und dessen Schwiegersohn Johannes Walch (1757-1815) im Jahr 1789 das Verlagserbe ersteigert und damit den Grundstock für eine aufblühende eigene Verlagswerkstatt gelegt hätten. Die vorliegende Karte, für die J. Walch verantwortlich zeichnete, unterscheidet sich jedoch äußerlich nicht sehr von den Produkten des Nürnberger Verlags (vgl. 12_Mapp_XI_46_l) und die topographische Grundlage an sich könnte auf den ersten Blick sogar abgekupfert sein. Sicherlich waren die Karten in dieser Hinsicht auch hoffnungslos veraltet und den kartographisch moderneren Produkten der amtlichen Landesaufnahme weit unterlegen, aber wie Michael Ritter in einem Aufsatz 2002 aufzeigte: <i>Hohe Aktualität ... sowie ein attraktives Angebot an Wandkarten und Atlanten für den Schulbedarf sicherten ... dem Verlag ... bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts einen kleinen, aber soliden Marktanteil</i> (Zitate aus: Auserlesene und allerneueste Landkarten, 2002). So erweist sich das vorliegende Blatt auch auf dem Stand der politischen Entwicklung und zeigt eine Momentaufnahme der aktuellen politischen Verfassung des jungen bayerischen Königreiches mit den Gebietserweiterungen in Tirol und den ehemals geistlichen Territorien Freising und Passau, aber schon wieder ohne das 1805 bis 1814 nochmals von Bayern abgetrennte Herzogtum Würzburg.

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