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Passauer Neue Presse
Titelblatt der ersten Ausgabe der Passauer Neuen Presse, 05.02.1946
Am 5. Februar 1946 erschien mit einer Startauflage von 100.000 Exemplaren die erste Ausgabe der Passauer Neuen Presse. Der Herausgeber und Chefredakteur, Dr. Hans Kapfinger (1902-1985), hatte zuvor von der Information Control Division, der amerikanischen "Nachrichtenkontrolle der Bayerischen Militärregierung" mit der Lizenz Nr. 16 die Erlaubnis erhalten, eine Tageszeitung für das östliche Gebiet Niederbayerns, Stadt und Landkreis Passau, den unteren Bayerischen Wald und einen Teil des Rottals herauszugeben.
Kapfinger selbst war bereits seit 1927 als Redakteur und Journalist tätig gewesen, bis ein von ihm für das Straubinger Tagblatt verfasster, NS-kritischer Artikel 1933 zu Verhaftung und Publikationsverbot führte. Dies erschwerte seine wirtschaftlichen Verhältnisse bis 1945, empfahl ihn jedoch danach bei den amerikanischen Besatzungsbehörden als Herausgeber einer neuen, demokratisch gesinnten Zeitung.
Die Passauer Neue Presse zu deren Hauptausgabe bis 1954 15 Regionalausgaben kamen, die in der übergreifenden "Verlagsgruppe Passau" zusammengefasst wurden, etablierte sich rasch als wichtigste Tageszeitung Ostbayerns. Sie erregte dazu schon früh über Bayern hinaus Aufmerksamkeit durch ihre konsequent konservativ-katholische Grundhaltung, die nicht zuletzt durch die streitbaren Leitartikel Kapfingers verschiedentlich zu Beschwerden und Anzeigen, etwa durch den damaligen regierenden Bürgermeister von Berlin und SPD-Kanzlerkandidaten Willy Brandt (1913-1992), führten.
Als Kapfinger 1985 starb, ging die Passauer Neue Presse in den Besitz von drei Gesellschaftergruppen über. Die folgenden Jahre sahen sowohl eine inhaltliche Neusausrichtung der Zeitung, als auch einen konsequenten Ausbau der Verlagsgruppe zu einem europaweit agierenden Medienkonzern. Seit der Öffnung der osteuropäischen Staaten 1990 expandierte der Konzern vor allem in die Tschechische Republik, die Slowakei und nach Polen, wo zahlreiche Regionalzeitungen erworben wurden. Zeitweilig engagierte sich die Verleger auch in Österreich und Italien.
Mit einer Auflage von 180.000 Exemplaren und einem Verbreitungsgrad von bis zu 75 % gehört die Passauer Neue Presse mit ihren Lokalausgaben zu den größten Regionalzeitungen Deutschlands. Ihre, auch überregionale, Bedeutung zeigt sich in der Tatsache, dass sie zu den in anderen Medien am meisten zitierten Regionalzeitungen zählt.
Hinweise zur Benutzung
Alle Ausgaben der Passauer Neuen Presse stehen als Blätterdigitalisate zur Verfügung.
Angaben zum Projekt
Die Digitalisierung der Passauer Neuen Presse ist ein Gemeinschaftsprojekt der Staatlichen Bibliothek Passau, der Bayerischen Staatsbibliothek München und der Passauer Neuen Presse. Die technische Infrastruktur, die Erstellung der Volltexte und die Bereitstellung der Digitalisate werden durch das Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) der Bayerischen Staatsbibliothek gewährleistet.
Zuletzt aktualisiert: 06. Dezember 2011