Bayerische Landesbibliothek Online
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Schwerpunkt Coburg

 

 

 

Zur Geschichte der Stadt Coburg

Sächsischer Wappenschild
Kleines Staatswappen

Der erstmals 1056 erwähnte Ort wurde im 13. und 14. Jahrhundert durch den Grafen von Henneberg zu einer Stadt ausgebaut. 1353 fiel das fränkische Gebiet um Coburg an die Wettiner. Die genauen Umstände hierzu beschreibt Georg Spalatin in Band 3 seiner "Chronik der Sachsen und Thüringer", fol. 215r–218v. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs war die heute oberfränkische Stadt stark nach Thüringen orientiert.

Da Coburg damals zum Kurfürstentum Sachsen gehörte, wurde bereits 1524 die Reformation eingeführt. 1530 hielt sich Martin Luther (1483–1546) während des Augsburger Reichstags auf der Veste Coburg auf, der südlichsten Burg seines Landes- und Schutzherren.

1542 war Coburg erstmals dauerhafte Residenz eines (ernestinischen) Wettiners:

Herzog Johann Ernst (1521–1552), jüngerer Halbbruder des letzten ernestinischen Kurfürsten von Sachsen, bekam im südlich des Thüringer Waldes gelegenen Landesteil eine eigene Hofhaltung. Er erbaute dort das Stadtschloss Ehrenburg und begründete darin eine Bibliothek.

Ab dieser Zeit war die Geschichte der seit 1547 auf Thüringen beschränkten ernestinischen Gebiete (in Sachsen regierte der albertinische Zweig, die neuen Kurfürsten) gekennzeichnet von zahlreichen Teilungen und Neustrukturierungen. Etliche Kleinstaaten mit entsprechend vielen Residenzstädten, eine davon Coburg, und einem außerordentlich reichen Kulturleben waren die Folge. Besonders hervorzuheben sind die Regierungszeiten der Barockherzöge Johann Casimir (1564–1633) und Albrecht (1648–1699).

Die Napoleonischen Kriege führten vorübergehend zu einer Aufhebung der thüringischen Herzogtümer. 1807 erhielt Ernst von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1784–1844) sein Herzogtum jedoch zurück. In Folge seiner Heirat mit Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg (1800–1831) entstand 1826 das Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. Dank gezielter Heiratspolitik und großem diplomatischem Geschick stieg das Haus Coburg im 19. Jahrhundert zu europäischer Bedeutung auf. Der berühmteste Vertreter des Hauses ist Prinz Albert (1819–1861), Gemahl und einflussreicher Berater Queen Victorias (1819–1901).

Von seiner Rolle als Residenzstadt profitierte Coburg wirtschaftlich und kulturell. So sahen bedeutende Bauten, Museen, das Landestheater, die Landesbibliothek und das Staatsarchiv ihren Ursprung in jener Zeit, als Coburg Sitz eines selbständigen Herzogtums war.

Nach dem Ende der Monarchie 1918 schloss sich der vorübergehende (1919/20) Freistaat Coburg nach einer Volksabstimmung im Jahr 1920 Bayern an. Die Bestimmungen des Vereinigungsvertrags und die 1919 errichtete Landesstiftung sichern seitdem den Fortbestand der Museen, der Landesbibliothek, des Staatsarchivs und des Landestheaters.

In der Zwischenkriegszeit entwickelte sich die Stadt früh zu einer Hochburg der Nationalsozialisten. Auch wenn Coburg durch seine Lage an der innerdeutschen Grenze nach dem Zweiten Weltkrieg wirtschaftlich stark benachteiligt war, zählt die Stadt heute zu den wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Nordbayerns.

 

Angaben zum Projekt

Die Angebote zu Coburg in der Bayerischen Landesbibliothek Online werden von der Landesbibliothek Coburg in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek und der Universitätsbibliothek Würzburg bereitgestellt.

Landesbibliothek Coburg. Bayerische Staatsbibliothek München - Information in erster Linie. Universitätsbibliothek Würzburg.

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